Die Mechanismen des Identitätsdiebstahls
Bei einem Identitätsdiebstahl werden Ihre Daten von Betrügern genutzt, um Kredite zu beantragen, online einzukaufen oder an Ihr Geld heranzukommen. Da hört das Problem aber nicht auf: Mit der richtigen Vorgehensweise können sie Ihren Namen auch für Straftaten benutzen.
Im Gegensatz zum Diebstahl einer Kreditkarte, den Sie früher oder später bemerken, ist der Diebstahl Ihrer Daten im Netz eine tickende Zeitbombe. Einmal in die Hände von Betrügern gelangt, können diese Ihre Daten jederzeit verwenden. Daher ist es äußerst wichtig, sich selbst bestmöglich zu schützen.
Bis ein Identitätsdiebstahl nachgewiesen ist, könnten Sie sogar ins Visier der Behörden geraten, was für viele Betroffene besonders belastend ist. Der Schutz Ihrer Daten liegt nicht zu 100 Prozent in Ihrer Hand, da sie in Kundenkonten auf verschiedenen Webseiten hinterlegt sein können.
Aus diesem Grund sollten Sie das Risiko so gering wie möglich halten. Tun Sie zum Schutz Ihrer Daten alles, was Sie können, sind Sie kein leichtes Ziel und werden damit als Opfer unattraktiv.
Präventive Maßnahmen für die Sicherheit Ihrer persönlichen Daten
Es gibt viele Präventionsmaßnahmen, um Identitätsdiebstahl zu verhindern. Maßnahmen wie die Überwachung von Kontobewegungen, sichere Passwörter, die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung und regelmäßige Passwortwechsel sind einfach, aber äußerst effektiv. Befolgen Sie diese Schritte, sind Sie bestmöglich geschützt:
- Nutzen Sie für Online-Einkäufe nur sichere und seriöse Webseiten
- Achten Sie bei Online-Konten auf sichere Passwörter
- Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, wenn sie angeboten wird
- Wechseln Sie Ihre Passwörter regelmäßig und nutzen Sie nicht dasselbe Passwort für mehrere Konten
- Halten Sie die Augen nach ungewöhnlichen Abbuchungen offen und melden diese Ihrer Bank
- Geben Sie Ihre persönlichen Daten nicht an Fremde heraus
- Schützen Sie Ihre Endgeräte mit Firewalls und einer Antivirussoftware
- Sichern Sie Ihre Daten durch regelmäßige Backups
Konkret gibt es einige Situationen, über die Sie vielleicht noch nie vor dem Hintergrund eines möglichen Identitätsdiebstahls nachgedacht haben. Öffentliche WLAN-Netzwerke, die es mittlerweile in Einkaufscentern und an anderen Orten gibt, sollten beispielsweise niemals zum Online-Shopping oder das Online-Banking genutzt werden.
Haben Sie die automatische Vervollständigung Ihrer Daten aktiviert? Sobald jemand Zugriff auf Ihr Endgerät hat, kann er diese Daten einfach ablesen. Auch Phishing per E-Mail wird immer authentischer. Manche E-Mails sind mittlerweile so gut gemacht, dass sie auf den ersten Blick nicht als unseriös und gefährlich eingestuft werden können.
Unter dem Strich bedeutet das: Je gerissener die Betrüger werden, desto mehr müssen Sie sich der Gefahr des Identitätsdiebstahls bewusst sein. Achten Sie darauf, wo Gefahren lauern können, und gehen Sie keine unnötigen Risiken ein.
Nach Identitätsdiebstahl: Handlungsschritte für Betroffene im Ernstfall
Wenn es bereits zu spät ist und Sie befürchten, Opfer von Identitätsdiebstahl geworden zu sein, ist schnelles Handeln erforderlich, um den Schaden zu begrenzen.
Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Auch, wenn Sie die Strafanzeige aus Mangel an Informationen gegen Unbekannt stellen müssen, reduzieren Sie den Handlungsspielraum der Betrüger. Zusätzlich erhalten Sie dadurch den Zugang zu rechtlichen Hilfestellungen wie Forderungsverzichten und anderen gesetzlichen Maßnahmen zu Ihrem Schutz.
Gleichzeitig müssen Sie die anderen Betroffenen wie Banken und Unternehmen über den Identitätsdiebstahl informieren. Nur so können sie ebenfalls tätig werden und versuchen, den Betrüger ausfindig zu machen. Stellen Sie sicher, dass die PIN-Nummern Ihrer Bankkonten sofort geändert werden.
Welche Herausforderungen kommen auf Betroffene zu?
Als wäre der Diebstahl der eigenen Daten nicht schlimm genug, müssen Betroffene sich leider auf weitere Hürden und Unannehmlichkeiten einstellen. Diese sind jedoch kein Grund, bei einem Verdacht auf Identitätsdiebstahl untätig zu bleiben – so spielen Sie lediglich den Betrügern in die Karten.
Normalerweise werden bei einem Verdacht auf Identitätsdiebstahl die Konten gesperrt. Sie müssen dann Unterlagen einreichen, die Ihre Identität bestätigen und trotzdem kann es unter Umständen einige Zeit dauern, bis Ihr Zugang wieder freigeschaltet wird. Währenddessen gehen Ihr Alltag und Ihr Leben mit allen finanziellen Verpflichtungen und laufenden Kosten aber weiter.
Schutzmaßnahmen und schnelle Reaktionen sind das A und O
Geht es um den Diebstahl Ihrer Daten im Internet, sind Vorsicht und Prävention zwei der wichtigsten Bausteine für einen umfassenden Schutz. Eine anwaltliche Beratung kann Ihnen dabei helfen, schneller wieder handlungsfähig zu werden und bei der Kommunikation mit der Bank und anderen Beteiligten keine Fehler zu machen, die Sie zusätzliche Zeit kosten.