Was verbirgt sich hinter den Online-Coaching-Programmen?
Unter Online-Coaching versteht man eine persönliche Beratung, mit der ein bestimmtes Ziel – etwa die Steigerung von Umsätzen oder Verbesserung der eigenen Motivation – erreicht werden soll. Coaching kann in verschiedenen Formen angeboten werden, sei es als Einzel- oder Gruppenberatung, bei der der Coach die Leitlinien und das Ziel vorgibt.
Problematisch ist heute die unüberschaubare Anzahl von Coaches im Internet. Manche versprechen den Traumkörper, andere finanzielle Freiheit in wenigen Monaten. Bei der Vielzahl von Angeboten ist es für Interessenten schwer, seriöse Anbieter von Abzocke zu unterscheiden.
Rechtlicher Rahmen und Urteile gegen unseriöse Online-Coaches
Bisher gab es keinen klaren rechtlichen Rahmen für derartige Coaching-Programme. Fast jeder konnte sich als "Coach" bezeichnen und andere beraten. Das Ergebnis: Teure Angebote, die ihre Versprechen am Ende nicht halten.
Es gibt jedoch Hoffnung für abgezockte Kunden. Aktuelle Urteile bestätigen, dass Verträge verschiedener Coaching-Programme als nichtig anzusehen sind. Ein Beispiel hierfür ist das bekannte "Mentoring-Programm" des umstrittenen Verkaufstrainers Dirk Kreuter, für das 12 x 5.000 € zzgl. Mehrwertsteuer für ein Jahr Betreuung verlangt wurden.
Das Landgericht Stuttgart wies kürzlich eine Klage der BV Bestseller GmbH, die das Mentoring-Programm vertreibt, ab. Die Gesellschaft verklagte einen Teilnehmer des Coachings, welcher sich aufgrund mangelnder Leistung weigerte, die Beträge zu bezahlen. Das Gericht begründete sein Urteil damit, dass die Kundenakquise sittenwidrig sei und eine verwerfliche Gesinnung aufzeige. Zudem lag nach der Meinung des Gerichts eine „manipulative Gesprächsstrategie“ seitens des Verkäufers vor, welcher gewusst habe, dass die Kaufpreiserhöhung die Existenz des Teilnehmers gefährden kann.
Da die Preise in der Regel in keinem Verhältnis zur erbrachten Leistung stehen, handelt es sich nach § 138 BGB um Wucher. Dadurch ist der Vertrag nichtig und Sie haben Anspruch darauf, Ihr Geld zurückzuerhalten oder müssen die angesetzten Honorare gar nicht erst zahlen. Unsere erfahrenen Anwälte helfen Ihnen, sich gegen solche Coaching-Verträge zu wehren.
Oberlandesgericht Celle: Zulassung für Fernlehrgänge ist für Online-Coaches Pflicht
Ein weiteres positives Urteil erging vor dem Oberlandesgericht (OLG) Celle vom 01.03.2023 (Az.: 3 U 85/22). Dieses Urteil macht deutlich, dass der Ausstieg aus einem Großteil aller Online-Coaching-Programme sowohl für Unternehmer als auch Privatpersonen möglich ist.
In diesem Fall erklärte eine Frau die Anfechtung, den Widerruf und die Kündigung eines Vertrages über ein 12-monatiges Coaching-Programm. Der Coach wollte das nicht akzeptieren und argumentierte, dass die Frau als Unternehmerin keinen Anspruch auf Widerruf des Vertrags habe. Er klagte auf eine vollständige Zahlung des Honorars.
Das Gericht wies die Klage des Coaches ab und erklärte, dass Verträge über Online-Coachings nur dann wirksam sind, wenn der Coach über die staatliche Zulassung für Fernlehrgänge nach § 12 FernUSG verfügt. Diese Regelung gilt nicht nur bei Verbraucherverträgen, sondern auch bei Unternehmern.
Coaching-Verträge können aus vielen Gründen unwirksam sein: So holen Sie sich Ihr Geld zurück
Das Urteil des OLG Celle stärkt die Rechtsposition gegen unseriöse Coaches. In den letzten Monaten konnten unsere erfahrenen Anwälte zahlreichen Betroffenen helfen, ihr Geld von unseriösen Coaching-Anbietern zurückzuerhalten.
Nachfolgend einige Beispiele unserer aktuellen Erfolge:
- Das Amtsgericht Waldbröl entschied am 06.11.2023 mit einem Versäumnisurteil, dass die Cope-Cart GmbH unserem Mandanten das Coaching-Honorar in Höhe von 2.142,00 Euro zuzüglich Zinsen zurückzahlen muss. Zusätzlich müssen auch die Anwaltskosten erstattet werden.
- Am 10.10.2023 wurde ein gerichtlicher Vergleich vor dem Amtsgericht München zugunsten unseres Mandanten entschieden. Im Zuge dieses Vergleichs erließ der Coaching-Anbieter einen Betrag in Höhe von 13.800,00 Euro. Unser Mandant zahlte lediglich 1.190,00 Euro an den Coaching-Anbieter und wurde von allen Forderungen befreit.
Die Cope-Cart GmbH vertreibt unter anderem das "Digital-Reselling-Programm" von Lukas Lindler, der in der Vergangenheit durch unseriöse Angebote aufgefallen ist und sogar im Fernsehen zu sehen war. Viele unserer Mandanten konnten wir dabei unterstützen, ihr Geld von der Cope-Cart GmbH zurückzuerhalten oder hohe Forderungen erst gar nicht zu begleichen.
Viele Coaching-Verträge sind rechtlich angreifbar - lassen Sie jetzt unverbindlich von uns prüfen, ob Sie Ihr Geld zurückbekommen können. Haben Sie Fragen oder möchten Sie ein persönliches Gespräch vereinbaren? Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.
.svg)
