Textnachrichten an mehrere Landwirte gesendet
Da der Landwirt dieser Verpflichtung nicht nachkam und die Preise für Flachs später stiegen, wurde er dazu verurteilt, dem Käufer die Differenz zwischen dem ursprünglich vereinbarten Preis und dem späteren Marktpreis zu erstatten. Im März 2021 hatte der Einkäufer der Firma South West Terminal Textnachrichten an mehrere Landwirte geschickt und ihnen angeboten, im Herbst 86 Tonnen Flachs zum Preis von 17 kanadischen Dollar pro Bushel (ungefähr 25 Kilogramm) zu kaufen. Der Landwirt aus Swift Current in der Provinz Saskatchewan nahm erfolgreich Kontakt auf, und der Einkäufer sicherte per Telefon zu, einen Vertrag per Textnachricht zu senden.
Streit über das "Daumen hoch"-Symbol
Kurze Zeit später sandte der Einkäufer den Vertrag mit der Bitte um Bestätigung an den Lieferanten. Der Landwirt reagierte mit einem "Daumen hoch"-Symbol, beabsichtigte jedoch keine digitale Unterschrift. Seiner Aussage nach handelte es sich lediglich um die Zustimmung, sich zu einem späteren Zeitpunkt mit der Angelegenheit zu befassen. Im Herbst wurde die Lieferung jedoch nicht ausgeführt, und die Preise waren gestiegen. Das Gericht entschied, dass dem Käufer aufgrund der höheren Preise ein Schaden entstanden sei. Das Urteil beziffert den Betrag von etwa 82.200 kanadischen Dollar als Differenz zwischen dem Preis im Februar und dem Marktpreis Ende November, dem vereinbarten Lieferdatum. Der Richter argumentierte, dass es sich zwar um eine ungewöhnliche Form der Unterschrift handelte, solche Zustimmungen jedoch heutzutage durchaus auf diese Weise erfolgen könnten.