Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat eine Entscheidung getroffen, die Schadenersatz-Klagen von Diesel-Käufern in Zukunft erleichtern könnte. Die Richter urteilten in einem Mercedes-Fall, dass Autobauer auch dann haften könnten, wenn sie ohne Betrugsabsicht einfach nur fahrlässig gehandelt hätten. Dieses Urteil könnte große Auswirkungen auf die deutsche Rechtsprechung haben, da beim Bundesgerichtshof (BGH) bisher strengere Kriterien galten. Kläger hatten nur dann eine Chance auf Schadenersatz, wenn sie vom Hersteller bewusst und gewollt auf sittenwidrige Weise getäuscht wurden. Der EuGH hingegen reicht nun fahrlässiges Handeln aus, was sich leichter nachweisen lässt.
Folgen des EuGH-Urteils
Das EuGH-Urteil hat potenziell weitreichende Folgen für die deutschen Autohersteller. Nachdem die Hürden für Schadenersatz-Klagen bei unzulässiger Abgastechnik nun gesenkt wurden, könnten die Hersteller auch dann haften, wenn sie ohne Betrugsabsicht einfach nur fahrlässig gehandelt haben. Dies bedeutet, dass nun mehr Verbraucher Klagen gegen die Autohersteller einreichen können und höhere Chancen auf Erfolg haben. Insbesondere für Mercedes-Benz, die im Mittelpunkt des Gerichtsverfahrens standen, könnte dies einen erheblichen finanziellen Schaden bedeuten. Die deutschen Gerichte müssen nun die Vorgaben des EuGH-Urteils umsetzen. Es wurden massenhaft Diesel-Verfahren auf Eis gelegt, bei denen es auf diese Frage ankommt. Der "Dieselsenat" des BGH hat bereits eine Verhandlung für den 8. Mai terminiert, in der er die sich möglicherweise ergebenden Folgerungen für das deutsche Haftungsrecht erörtern wird, um den unteren Instanzen schnell Leitlinien an die Hand zu geben. Denn mit dem EuGH-Urteil sind noch längst nicht alle Fragen geklärt.
Offene Fragen
Offen ist zum Beispiel, wie viel Geld betroffenen Autokäufern zusteht. Auch müssen die Gerichte klären, wie sie das EuGH-Urteil in Bezug auf nationales Recht anwenden werden. Des Weiteren ist fraglich, ob das Urteil auch auf andere Funktionalitäten in der Abgastechnik von Diesel-Autos übertragbar ist, die derzeit von Gerichten unter die Lupe genommen werden.
Die Bedeutung des EuGH-Urteils
Das EuGH-Urteil ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit für Verbraucher, die durch den Diesel-Skandalbetrogen wurden. Es senkt die Hürden für Schadenersatz-Klagen bei unzulässiger Abgastechnik und gibt den betroffenen Verbrauchern höhere Chancen auf Erfolg. Allerdings bleibt abzuwarten, wie die deutschen Gerichte das Urteil umsetzen werden und welche Auswirkungen es letztendlich auf die Autobauer haben wird.
Fazit
Das EuGH-Urteil ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit für Verbraucher, die durch den Diesel-Skandalbetrogen wurden. Die Hürden für Schadenersatz-Klagen bei unzulässiger Abgastechnik wurden gesenkt und die betroffenen Verbraucher haben höhere Chancen auf Erfolg. Die deutschen Gerichte müssen nun die Vorgaben des EuGH-Urteils umsetzen und klären, wie viel Geld den betroffenen Autokäufern zusteht. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen das Urteil letztendlich auf die Autobauer haben wird.